Parken und Auto laden : Stadt Würselen setzt Standdauer an E-Ladesäulen fest

Weil Bürger im Würselener Rathaus das Park- und Ladeverhalten an E-Ladesäulen angesprochen haben, will die Stadt die Höchstdauer nun festlegen. Für Zentrum und Stadtteile gelten unterschiedliche Regelungen.

Die Stadt Würselen will jetzt regeln, wie lange E-Autos an den Ladesäulen auf städtischem Grund geladen werden dürfen. Die Ladezeit ist nämlich gleichzeitig die Parkzeit, die gebührenfrei bleibt. Derzeit gibt es fünf öffentliche Ladesäulen, an denen jeweils zeitgleich zwei Autos angeschlossen werden können. Drei in der Innenstadt und je eine in Bardenberg und Broichweiden. Die räumliche Anordnung hat Einfluss auf die Nutzungsdauer: Im Stadtzentrum soll sie auf zwei Stunden (mit Parkscheibe) begrenzt werden, in den beiden Ortsteilen auf vier.

Die drei Ladepunkte in Mitte liegen an Krefelder, Rathaus- und Friedrichstraße/Markt. Dort soll die Zwei-Stunden-Regelung eingeführt werden, „um sich am bisherigen Parkkonzept der Innenstadt anzulehnen und möglichst vielen Personen die Möglichkeit zu geben, ihren PKW zu laden“, heißt es in der Vorlage der Verwaltung für den Stadtrat. „Im Innenstadtbereich sind die zwei Stunden Höchstparkdauer sowohl notwendig als auch konsequent, da eine hohe Fluktuation, auch seitens des örtlichen Handels, gewünscht ist.“

In Bardenberg steht die einzige öffentliche Ladesäule am Alten Schulhof, in Broichweiden an der Luciastraße. Dort sei der „Parkdruck deutlich niedriger“, also auch eine vierstündige Ladezeit vertretbar. „Vier Stunden reichen in der Regel aus, um den Akku zu 80 Prozent zu laden“, legt die Verwaltung dar. „Die meisten Hersteller empfehlen darüber hinaus auch nur eine Ladung bis 80 Prozent. (…) Die Auswertung der Daten der Ladesäulenbetreiber zeigt außerdem, dass die meisten Fahrzeuge nach vier Stunden fast vollständig geladen sind.“ Innerstädtische Ladesäulen seien überdies „grundsätzlich nicht dafür vorgesehen“, ein E-Auto komplett zu laden. Indes sei das möglich – nach 20 Uhr. Ab diesem Zeitpunkt ist eine Parkscheibe bis 8 Uhr morgens nicht mehr notwendig.

Für die neue Regelung, die auf Basis von Vergleichen mit anderen Kommunen angestrebt wird, muss der Stadtrat am kommenden Dienstag, 27. September, eine Änderung der Parkgebührenordnung auf den Weg bringen. Danach können die entsprechen Verkehrsschilder angebracht werden.

Ende Dezember 2021 hatte der Stadtrat bereits beschlossen, das Netz an E-Ladesäulen auszubauen. Eine Studie der Städteregion besagt, der Bedarf bis zum Jahr 2026 liege bei mindestens 48. Die Stadt will in diesem Jahr neue Standorte in ihr Mobilitätskonzept einarbeiten. Die von der Verwaltung vorgeschlagenen Standorte St. Sebastianus, Prickerstraße, unterer Morlaixplatz, Dr. Hans-Böckler-Platz (Bardenberg), Jodokusplatz (Broichweiden), Parkhaus Klosterstraße, Aquana (zwei Stück), Straßenverkehrsamt und Rathausstraße seien nach der Verkehrsfrequenz ausgewählt worden.

(cro)