Stadt setzt auf Massivbauweise : Erweiterung der Elisabethschule wird wohl günstiger

Für die Elisabethschule werden nicht nur zwei, sondern sogar vier zusätzliche Klassenräume benötigt. Trotzdem fällt das Projekt wohl günstiger aus.

Bei der Erweiterung der Elisabethschule macht die Stadt Alsdorf aus der Not eine Tugend. Obwohl der Anbau größer ausfällt, wird weniger Geld ausgegeben als zu befürchten war. Wie geht das?

Der Fachbereichsleiter für Schulen, Sport und Kultur, Manfred Schmidt, lieferte einen Teilbeitrag, um diese erstaunliche Rechnung im Ausschuss für Schulen, Sport und Kultur zu erklären, ohne Kreidetafel oder Whiteboard bemühen zu müssen. „Eigentlich“ – ein Wort, das sorgfältige Planer „eigentlich“ hassen, weil es die Abkehr von als sicher Gesetztem deutlich macht – sollten nach Abriss des alten Holzpavillons für diese Förderschule zwei vollwertige Klassenräume in Containerbauweise an dieser Stelle errichtet werden. Daraus wird nichts. Die Maßnahme wurde gestoppt. Alternativ dazu wurde nun ein geändertes Konzept vorgelegt, dem die Ausschussmitglieder zustimmten.

Der Grund: Die Preise für die geplante Stahlkonstruktion sind mittlerweile vollkommen aus dem Ruder gelaufen, wie Schmidt sagte. Konkrete Summen wurden im Ausschuss allerdings nicht genannt. Das dürfte im Bauausschuss, der sich nun damit beschäftigen dürfte, anders werden. „Eigentlich“ ist die enorme Kostensteigerung bitter, aber im vorliegenden Fall fällt die Stadt Alsdorf glücklich auf die Füße. Zwischenzeitlich hat sich herausgestellt, dass der Zulauf von Schülern größer ist als bisher angenommen und bei der Beschulung zunehmend Differenzierungsbedarf besteht, so dass jetzt nicht zwei, sondern sogar vier Klassenräume für die Elisabethschule gebraucht werden.

In Absprache mit der Schulleitung, so Schmidt, kam man überein, dem Mehrbedarf Rechnung zu tragen – ohne zu tief in die Tasche greifen zu müssen. Kathrin Koppe, Geschäftsführerin der Stadtentwicklung Alsdorf GmbH (SEA), lieferte den zweiten Teil der Auflösung des Rätsels. Die SEA verzichtet auf die teurere Stahlkonstruktion und setzt auf Stein, also die sogenannte Massivbauweise, und das mit zwei Stockwerken. Zudem wird durch geschickte Standort- und Anbauwahl kräftig Geld gespart. Begünstigt wird das Ganze durch die Struktur des bestehenden Gebäudes. Dort befinden sich auf einer Seite die Klassenräume, auf der anderen die „Verkehrsflächen“, also die Flure.

Der Erweiterungsbau soll nun an die Seite mit den Fluren andocken, die so direkt mitgenutzt werden können. Zudem wird eine Außenwand des Neubaus „gespart“. Die vier neuen Räume sollen jeweils 64 Quadratmeter groß sein. „Die vorhandene Heizungsanlage der Elisabethschule reicht für die zusätzlichen Klassenräume aus“, sagte Koppe. Grund: Im Zuge der Sanierung der Schule war auch die Außenhülle besser isoliert worden, so dass die so reduzierte Heizleistung nun zum Einsatz kommen kann. Auf dem Flachdach wird eine Grünfläche aufgebracht, um als Speicher Regenwasser auffangen zu können. Das derzeit noch versiegelte Areal, auf dem der bereits abgerissene Pavillon stand, soll ebenfalls zu einer Grünfläche umgewandelt werden. Nicht nur „eigentlich“, sondern in der Tat eine gute Lösung.