Antrag der Grünen : Alsdorfer Buswartehäuschen werden nicht bepflanzt

In Stolberg und in Würselen stand das Thema bereits auf der politischen Tagesordnung, nun wurde auch in Alsdorf über die Begrünung von Wartehäuschen diskutiert.

Was in Stolberg geht, sollte auch in Alsdorf klappen, sagten sich die Grünen. Es ging im Ausschuss für Stadtentwicklung um die Begrünung von Wartehäuschen des Öffentlichen Personennahverkehrs. Aber da hatten die Grünen die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Dabei passt der Vorschlag der Grünen gut in die heiße Diskussion um Nachhaltigkeit und Energiewende, ja Energiekrise. Hartmut Malecha (Grüne) verwies auf den „sinnvollen Beschluss“ des Stolberger Stadtrates, alle Wartehallen, die künftig neu gebaut werden müssen, mit Gründächern auszustatten. In der Begründung der Stadt Stolberg heißt es: Bei adäquater Bepflanzung könnte sich das Wasserrückhaltevermögen auf bis zu 20 Liter pro Quadratmeter belaufen – prima für das Klima. Außerdem würden solche Dächer zur biologischen Artenvielfalt, insbesondere zu einer erhöhten Bienenfreundlichkeit, sowie zur Bindung von Staub und CO2 beitragen und schallabsorbierend wirken.

Malecha verwies darauf, dass man ohnehin die Herstellung der Barrierefreiheit der Wartehäuschen im Stadtgebiet von Alsdorf beschlossen habe. Da könne in einem Zuge mit geprüft werden, ob die (Glas-)Dächer – sollten sie einmal repariert oder gar ausgetauscht werden müssen – für eine Begrünung geeignet sind. Diese Ergänzung biete neben den positiven ökologischen Auswirkungen den Nebeneffekt, dass Wartende im Sommer vor Hitze und Blendung bei der Nutzung etwa von Smartphones besser geschützt wären. Zudem sei je Standort und abhängig von etwaig vorhandener Infrastruktur (Anschlüsse/Leitungen in der Nähe) zu überlegen, ob auch Photovoltaik in Frage komme, um „etwas Energie rauszuziehen – und wenn es nur für die Beleuchtung der Häuschen ist“.

Tino Schwedt (SPD) bescheinigte der Fraktion der Grünen, dass dies „eine nette Idee ist“. Aber weil ein entsprechender Finanzierungsvorschlag fehle, werde seine Fraktion dafür stimmen, dass die Stadtverwaltung die Angelegenheit nicht weiter verfolge. Das rief Franz Brandt (CDU) auf den Plan. Er verteidigte den Vorschlag der Grünen. Einen Finanzierungsvorschlag könne man ja erst dann unterbreiten, wenn klar sei, um welche Summen es sich handle. Dafür müsse aber die Stadtverwaltung erst einmal tätig werden und die Verhältnisse und Optionen prüfen. Zudem könne erst auf Basis dieser Informationen beschlossen werden, ob das Vorhaben umgesetzt werden soll oder eben nicht.

Brandt verwies auf vergleichbare Überlegungen in Würselen. Dort hatte die Koalition aus CDU und Grünen vorgeschlagen, Bushaltestellen künftig zu begrünen und mit kleinen Solarpaneelen zu belegen. Die Mitglieder des dortigen Bauausschusses waren diesem Vorschlag mehrheitlich gefolgt. Allerdings war in Würselen seitens des Tiefbauamtes zu vernehmen, dass die Kollegen dort weder dieses noch nächstes Jahr Zeit dafür hätten. So könne es mit der Umsetzung also noch dauern.

Im Alsdorfer Stadtentwicklungsausschuss wurde der Vorstoß der Grünen jedoch letztlich abgelehnt.