16 Hektar abgebrannt : Wegberger Feuerwehr kämpft stundenlang gegen riesiges Feuer
Update Wegberg-Wildenrath Mit 100 Einsatzkräften, Hubschrauber, vielen Tanklöschfahrzeugen und vielen Tausend Litern Wasser kämpft die Feuerwehr gegen den gewaltigen Brand am Siemens-Gelände.
Die Wegberger Feuerwehr hat am Siemens-Gelände in Wilderath ein gewaltiges Feuer bekämpft. An dem stundenlangen Kampf gegen die Flammen waren rund 100 Einsatzkräfte beteiligt.
Nach Angaben der Kreispolizeibehörde Heinsberg war es bei Wartungsarbeiten an den Gleisen der Siemens-Teststrecke „beim Einsatz eines Winkelschleifers zu einem Funkenstoß gekommen“. Die fliegenden Funken setzten demnach trockenes Gras an einer Böschung in Brand. „Durch eine Windböe griffen die Flammen auf umliegende Büsche und Sträucher über“, so die Polizei. Daraus entwickelte sich dann das riesige Feuer.
Die Freiwillige Feuerwehr Wegberg wurde am Donnerstag um 14.20 Uhr zu einem Flächenbrand an der Friedrich-List-Allee bei Siemens gerufen. Die brennende Fläche gehörte zwar nicht direkt zum Firmengelände, Siemens-Mitarbeiter führten die Einsatzkräfte jedoch zu dem etwas kompliziert zugänglichen Brandort. Dank der Hilfe der Mitarbeiter konnten die immer wieder nachrückenden Kräfte zügig zum Feuer gelangen, so Lena Graab, Pressesprecherin der Freiwilligen Feuerwehr Wegberg.
„An der Einsatzstelle angekommen wurde schnell klar, dass dies eine größere Lage wird. Schon im Fahrzeug konnte man eine auf mehreren Hundert Metern brennende Grasfläche erkennen, die sich durch das trockene Wetter und immer wieder auffrischende Windböen unkontrollierbar ausbreitete“, sagt Graab. Die Feuerwehrleute forderten sofort Verstärkung an.
Um die Lage und vor allem das Ausmaß des Feuers besser erkunden zu können, verschafften sich die Einsatzkräfte mit einer Drohne einen Überblick. „An vielen verschiedenen Stellen hatten die Einsatzkräfte begonnen, den Feuersaum mittels Löschrucksäcken und D-Schläuchen abzulöschen, doch immer wieder auffrischende Winde machten die Lage gefährlich und dynamisch. Das Feuer lief auf eine größere Waldfläche zu, die es zu schützen galt“, so Graab.
Da auch die Wasserversorgung ein Problem war, wurden nun mehrere Tanklöschfahrzeuge aus dem Kreisgebiet hinzugerufen. Um diese wieder auftanken zu können, wurde eine sogenannte „Wasserförderung lange Wegstrecke“ aufgebaut. Dies bedeutet, dass das Wasser über viele Schläuche aus einem Hydranten, der auf dem Firmengelände von Siemens stand, bis zur Einsatzstelle gepumpt wurde. Dort holten sich die Fahrzeuge im Pendelverkehr immer wieder neues Wasser ab, um den Flächenbrand zu bekämpfen.
Die Landespolizei NRW unterstützte die Einsatzkräfte mit einem Hubschrauber und einem sogenannten „Bambi Bucket“. Das an einem Hubschrauber hängende Gefäß kann 600 Liter aufnehmen und über dem Feuer fallen lassen. „Viele Male flog der Hubschrauber über die Ränder des Feuers, um diese zu löschen. Auch ein mit Wasser befülltes Güllefass wurde angefordert“, so Graab.
Als das Feuer dank der vielen Maßnahmen unter Kontrolle und gelöscht war, begannen die umfangreichen Nachlösch- und Wässerungsarbeiten. Hierfür unterstützte ein Landwirt die Einsatzkräfte, indem er den verbrannten Boden aufgrubberte.
Nach exakt sieben Stunden war der Einsatz dann auch für diese Löschgruppe beendet. Insgesamt sind am Donnerstag 16 Hektar Wiesenfläche verbrannt.
Im Einsatz waren alle Einheiten der Stadt Wegberg. Alle Tanklöschfahrzeuge mit jeweils 4000 Liter Fassungsvermögen aus dem gesamten Kreisgebiet waren im Einsatz, die Feuerwehr Wassenberg mit zwei Löschfahrzeugen, der IuK-Einheit und der Leiter der Feuerwehr, außerdem der Kreisbrandmeister, die Wegberger Wehrführung, der Wegberger Einsatzführungsdienst, sowie die Wegberger Technische Einsatzleitung, die Kreispolizeibehörde Heinsberg, der Hubschrauber „Hummel 3“ aus Düsseldorf, der Rettungsdienst des Kreises Heinsberg, ein Landwirt mit einem 18.000-Liter-Fass, sowie ein Landwirt zum Aufgrubbern der Fläche.
Viele Siemens-Mitarbeiter haben die Einsatzkräfte im frühen Einsatzverlauf mit Feuerpatschen und Wasserlöschern unterstützten „und so einen großen Teil dazu beigetragen haben, dass sich das Feuer nicht auf den Wald ausgebreitet hat“, so Graab.
Es waren insgesamt über 100 Kräfte im Einsatz, der sich von zur zweithöchsten Alarmierungsstufe („Wald 3“), entwickelt hatte.