Ärger in Übach-Palenberg : Beschwerden über Glasfaser-Baustellen häufen sich
Übach-Palenberg Oft ist der Zustand der Gehwege nach dem Glasfaserausbau schlechter als vorher. Das ärgert viele Übach-Palenberger. Deshalb gibt es bereits viele Beschwerden bei der Stadt. Die hat erst zwei Straßenzüge „mängelfrei“ abgenommen.
Der Glasfaser-Ausbau sorgt in Übach-Palenberg für Probleme. Ein Anschluss an das schnelle Internet wird für Privatleute, Firmen und öffentliche Einrichtungen immer bedeutsamer. Insofern ist es wichtig, dass die Leitungen auch in Übach-Palenberg flächendeckend verlegt werden. Aber die damit verbundenen Tiefbauarbeiten sorgen aktuell für Ärger.
Bei der Stadt Übach-Palenberg sind bereits 50 Beschwerden aus Bevölkerung und Politik eingegangen, die sich auf Mängel beziehen, die die Tiefbaufirmen dort hinterlassen haben. Denn wenn die Firmen die „Nebenanlagen“, also in der Regel Bürgersteige, aufreißen, um die Glasfaserleitungen in der Erde zu verlegen, müssen sie sie wieder genauso gut herrichten, wie sie vorher waren. Und das scheint nur selten reibungslos zu funktionieren.
„Alle Mängel werden durch die Stadt Übach-Palenberg vor Ort auf ihren Grad der Gefährdung geprüft und parallel den dort tätigen Bauunternehmen mitgeteilt sowie darüber hinaus zur Qualitätssicherung aufgelistet“, sagt Jutta Gündling, Pressesprecherin der Stadtverwaltung. Bislang habe die Stadt lediglich zwei Straßenzüge im Stadtteil Palenberg mängelfrei abgenommen. „Bei unzureichender Wiederherstellung der Straßenanlagen wird die Abnahme so lange verweigert, bis die Oberfläche in der Qualität mindestens den gleichen Zustand erhält, den sie vor der Baumaßnahme zur Glasfaserverlegung besaß“, sagt Gündling.
Die Stadt kann die Mängel also am Ende nur beanstanden, indem sie eine Baustelle nicht abnimmt. Aber da die Telekommunikationsunternehmen, also die Telekom oder die Deutsche Glasfaser, die Aufträge vergeben und bezahlen, fehlen der Stadt weitere Sanktionsmöglichkeiten. Da liege der Fehler im System, findet Alf-Ingo Pickartz, Fraktionsvorsitzender der SPD. Den Glasfaser-Ausbau der Privatwirtschaft und mit ihr Billig-Subunternehmen zu überlassen, hält er für den falschen Weg. Die Firmen müssten immer wieder nachbessern, ohne wirklich etwas zu verbessern. „Es zeigt sich, dass sie es nicht gut hinbekommen“, sagt Pickartz. „Sie arbeiten nicht sorgfältig“, sagt er.
Gleichzeitig warten die Schulen in Übach-Palenberg schon seit längerer Zeit auf den Anschluss an das Glasfasernetz. Die langwierige Verzögerung kritisiert Dr. Hans Münstermann, Leiter des Carolus-Magnus-Gymnasiums. Der aktuelle Internetanschluss sei häufig viel zu langsam, um ihn für einen modernen Unterricht nutzen zu können. Und wann der Glasfaseranschluss für die Schule endlich komme, sei nicht abzusehen.
Unseren ausführlichen Artikel lesen Sie hier.