Vollversammlung : Handwerkskammer Aachen fürchtet bei der A544-Vollsperrung ein „Desaster“
Aachen Die Handwerkskammer Aachen fürchtet bei der bevorstehenden A544-Vollsperrung ein „Desaster“. Auf ihrer Vollversammlung hat die Aachener Oberbürgermeisterin keine guten Nachrichten.
Die anstehende Vollsperrung der A544 für mindestens 22 Monate bedeutet für jeden zweiten Handwerksbetrieb im Raum Aachen eine starke bis sehr starke Einschränkung. Marco Herwartz, Präsident der Handwerkskammer Aachen hatte im Februar von einem „Desaster“ gesprochen. Bei der Frühjahrsvollversammlung nutzte er die Gelegenheit, noch einmal vehement den Bau einer Behelfsbrücke zu fordern: „Eine Behelfsbrücke ist Pflicht, und der Bau muss so schnell wie möglich geschehen“, sagte Herwartz, „22 prognostizierte Monate sind zu lang.“
Er fürchtet, dass es länger dauern wird. Deswegen forderte er einen Dreischichtbetrieb, „und wir müssen auch mal samstags und sonntags anpacken.“ Alles andere sei den Handwerksbetrieben und der Gesellschaft insgesamt nicht zuzumuten. „Am Ende sind es über die Gewerbesteuer auch Einbußen für die Stadtkasse, die Sie hinnehmen müssen, wenn so ein Projekt zu lange dauert“, sagte er an Aachens Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen gerichtet.
Die beschönigte die anstehende Situation nicht: „Die Vollsperrung wird eine Herkulesaufgabe sein“, sagte sie in ihrem Grußwort, „aber das Thema Behelfsbrücke ist nicht lösbar. Wir sind einfach zu spät dran.“ Sie hätten den Vorschlag ohne Vorbehalte geprüft. Vor zwei Jahren hätte sich eine Lösung dafür gefunden. Aber jetzt ist ihre Antwort: „Wir haben keine Zeit mehr. Deswegen müssen wir durch diese Sperrung durch.“ Sie versprach den Handwerkern, sie auf den Straßen zu bevorrechtigen, wenn das möglich sei. „Ich weiß, Sie können Krise“, sagte Keupen und warb um Vertrauen für das, was die Verwaltung an Maßnahmen vorbereite.