Angedrohte Amoktat : Polizei gibt nach Großeinsatz an Aachener Viktoriaschule Entwarnung

Amokdrohung: Schwerbewaffnete Polizisten durchsuchen Viktoriaschule in Aachen

Der Großeinsatz an der Aachener Viktoriaschule ist beendet. Die Polizei hat in der Schule keine verdächtigen Menschen oder Gegenstände entdeckt. Ein Drohanruf hatte den Einsatz ausgelöst.

Der Schreck kurz vor den Ferien saß tief: Mit einem Großaufgebot rückten am Donnerstagnachmittag Dutzende Polizisten an der Viktoriaschule an. Der Grund: Ein anonymer Anrufer hatte bei der Polizei mit einem Amoklauf an dem Gymnasium an der Warmweiherstraße gedroht. Entwarnung gab es erst Stunden später.

Wie die Polizei mitteilte, ging der Anruf gegen 15.30 Uhr ein. Einen konkreten Zeitpunkt für den vermeintlichen Amoklauf nannte der Anrufer demnach nicht. Es habe sich eindeutig um eine männliche Stimme gehandelt, allerdings sei der Anrufer bislang noch nicht identifiziert. Die Polizei rückte daraufhin sofort mit einem Großaufgebot aus.

Rund 150 Schülerinnen und Schüler hielten sich zu dem Zeitpunkt in der Schule auf. Viele von ihnen bereiteten gerade den Abistreich vor, der für den Folgetag geplant war. Wie ein Schüler am Abend unserer Zeitung berichtete, forderte Schulleiter David Krause die Schüler zunächst in einer Durchsage auf, sich umgehend auf dem Schulhof der Schule versammeln. Dann sei die Polizei eingetroffen, die die Schüler – überwiegend Oberstufenschüler – dazu drängte, das Schulgelände umgehend zu verlassen.

Die Viktoriaschule wurde zunächst umstellt. Dann betraten schwer bewaffnete Polizisten das Gymnasium und durchsuchten jeden der insgesamt 50 Räume in dem Gebäude sowie die Turnhalle an der Warmweiherstraße.

Die Polizei nimmt die Amokdrohung sehr ernst. Alle Schülerinnen und Schüler mussten das Gebäude verlassen.
Die Polizei nimmt die Amokdrohung sehr ernst. Alle Schülerinnen und Schüler mussten das Gebäude verlassen. Foto: MHA/Bernhard Felker

Um 18.48 Uhr vermeldete die Polizei offiziell das Ende der insgesamt rund zwei Stunden dauernden Durchsuchung.

Die Polizei hat ein Strafverfahren eingeleitet, die Ermittlungen zum unbekannten Anrufer dauern an. Die Polizei prüfe ebenfalls einen möglichen Zusammenhang zum geplanten Abistreich. „Sollte der Verursacher ermittelt werden, kommen erhebliche Kosten auf ihn zu“, bekräftigte Thomas Hinz, Leiter der Pressestelle der Polizei Aachen.

Am Abend teilte Schulleiter David Krause auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass am Freitag kein Unterricht an der Viktoriaschule stattfinden werde. Die Schule bleibt geschlossen. Damit fällt auch der geplante und seit langem vorbereitete Abistreich der Abiturientinnen und Abiturienten aus.

(hjd/mg)